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Alte Bäume in St. Pölten in Gefahr - Deine Mitgliedschaft bei Green Steps kann sie schützen

Neuigkeiten

Autor:

Green Steps

Short summary:

Liebe Leute, dieser Artikel hat einen besonderen Zweck: wir wollen euch als Unterstützer eines Anliegens gewinnen, das uns alle betrifft und es ist – wie solls anders sein – wirklich wichtig. Also bitte aufmerksam lesen.

Während der vergangenen 20 Monate hat unser Team in St. Pölten an einem Umweltbildungs-projekt gearbeitet, mit welchem wir Lernen vom Klassenzimmer in die Natur verlagern wollen. Für den Mobile Campus sind wir die Stadt kreuz und quer abgewandert und haben mehr als 20 Routen entlang von alten Bäumen entworfen, die Lehrern helfen sollen, ihre Schüler über das heimische Ökosystem und die Herausforderungen des Klimawandels in teilweise standardisierter und bewertbarer Weise zu unterrichten. Den Klimawandel versteht und löst man nur durch spannende Auseinandersetzung mit und Wertschätzung der Natur – nicht durch theoretische Unterrichtseinheiten in geschlossenen Räumen. Es gibt viele Gründe, warum diese Veränderung des Unterrichtens notwendig ist. Es gibt ebenso viele Gründe, warum diese notwendige Veränderung in öffentlichen Schulen trotz Covid-19 nicht rasch genug umgesetzt wird.

Wir wollen euch heute jedoch nicht über dieses Umweltbildungsprojekt informieren, sondern über eine wichtige Entdeckung, die wir im Zuge der Routenentwicklung gemacht haben. Wir haben nicht nur etliche hundert Kilometer auf dem Stadtgelände zurückgelegt, sondern auch über 400 Bäume kartographiert, die mehr als hundert Jahre alt sind (wir nennen diese Bäume „Big Friendly Giants“ oder kurz BFGs). Begonnen haben wir diese Arbeit mit den öffentlich abrufbaren Naturdenkmälern, von denen es in St. Pölten derzeit 39 gibt. Dabei ist uns aufgefallen, dass in St. Pölten bereits seit 2006 keine Naturdenkmäler anerkannt wurden und die Zahl seit 1991 stark rückläufig ist.
 
Unsere frühe Annahme, dass die Interessen der Stadtverwaltung, die Stadt zu entwickeln, mit ihrer Verantwortung die Natur zu schützen, in Konflikt stehen, hat sich durch eine akademische Arbeit aus dem Jahr 2013, welche diese Problematik in ganz Österreich anhand von Daten untersucht hat, bestätigt. Wir sehen es daher unsere Verantwortung, unsere Daten mit der Öffentlichkeit zu teilen und auf diese bewusst unterlassene Naturschutzverantwortung aufmerksam zu machen. Jüngste Untersuchungen der Technischen Universität München haben bestätigt, dass große Bäume eine exponentiell höhere Kühlleistung haben als kleinere Bäume. Sie sind für das Überleben in der Stadt unerlässlich.

Leider sind bereits zwei der von uns kartographierten Baumriesen der Stadtentwicklung zum Opfer gefallen, weswegen wir in Anbetracht der vielen Baustellen in St. Pölten, für viele weitere Bäume Gefahr im Verzug empfinden. Wir haben uns daher entschlossen, die notwendigen Schritte zu setzen, um unsere geliebten Big Friendly Giants im Stadtbild zu bewahren. Da nicht jede beliebige Person einen Antrag auf Unterschutzstellung einbringen kann, müssen wir die Vorgaben der UN Aarhus Convention erfüllen und benötigen dafür 100 Mitglieder. Das ist eine große Herausforderung für uns, da wir bis dato Mitgliedschaften für unseren Verein nicht relevant waren.

Der Schutz von großen Bäumen sollte jedem Bürger ein besonderes Anliegen sein, denn sie stellen eine quasi nicht erneuerbare Ressource dar. Es dauert für einen Baum 100 Jahre also etwa 5 Generationen, um von uns als Big Friendly Giant qualifiziert zu werden. Viele der von uns kartographierten Bäume sind 200 oder 300 Jahre alt und sind nicht geschützt oder nicht entsprechend gekennzeichnet. Und während wie jüngst in Ochsenburg eine mehrhundertjährige Linde brutal gefällt wird, betreibt die Stadtverwaltung skrupelloses „greenwashing“, indem sie die sicherlich notwendige aber nicht den angerichteten Schaden wettmachende Aufforstung in Ochsenburg bewirbt. Um es auf den Punkt zu bringen: Aufforsten kann man jederzeit und fast überall. Einmal gefällte Baumriesen sind für immer verschwunden und nicht zu ersetzen.

Mehr noch. Anhand der rückgängigen Zahl an großen Bäumen und alten Wäldern können wir zunehmend die Auslöschung der Menschheit ablesen. Mit jedem alten Baum, der weichen muss, wird ein wichtiges Habitat, ein kleines Ökosystem ausgelöscht, welches uns im „web of life“ bisher Halt gegeben hat. Eine große Eiche ist beispielsweise Lebensraum für mehr als 2000 Arten, Vögeln, Insekten, Pilze, uvm. Bis zu 400 dieser Arten sind von der Eiche als Lebensraum abhängig und verschwinden mangels Umzugsmöglicheiten ebenfalls für immer. Wir Menschen sind eine dieser abhängigen Arten. Ohne große Bäume wird es uns nicht mehr lange geben.

Es reicht nicht, dass das Magistrat die Grünzonen der Stadt an der Peripherie bewirbt – die vergleichsweise dünne Besiedelung St. Pöltens lässt derartige Daten im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten immer gut aussehen. Die letzten Naturoasen im besiedelten Stadtgebiet müssen erhalten bleiben, um die ökologische Gesundheit des Lebensraumes und die emotionale Gesundheit der Bewohner zu stärken. Jeder Baum zählt.

Wie kann ich den Schutz von alten Bäumen unterstützen?

• Werde Mitglied unseres Vereines und hilf uns damit die Unterschutzstellung und notwendige gesetzliche Änderungen zu beantragen.
• Kartographiere alte Bäume in deiner Umgebung bzw auf deinem Grundstück auf: https://ark.greensteps.me/about/

Was sind die Ziele des Vereins? 

Es ist das Anliegen des Vereines, durch Bildungsprogramme und -projekte ein Umweltbewusstsein zu vermitteln, welches nachhaltig zur Verbesserung der Klima- und Umweltproblematik beiträgt. Im konkreten Projekt sollen alte Bäume geschützt und somit das Mikroklima sowie die Biodiversität des Ökosystems St. Pölten verbessert werden, indem man diese zu Naturdenkmälern erklärt. Darüberhinaus soll die Unterstützung und Finanzierung von umfassenden Bewusstseins-maßnahmen ermöglicht werden (4 Torii Bögen, 40 BFG Routen, 400 dekorierte Bäume).

Was sind meine Aufgaben als Vereinsmitglied? 

• Mitglieder sind angehalten, die Veranstaltungen und Aktivitäten des Vereines zu unterstützen, indem Informationen von den social media Kanälen des Vereines in den persönlichen Netzwerken weitergeleitet werden.
• Mitglieder können eine Vereinsförderung an folgendes Konto überweisen.
IBAN: AT93 2021 9000 2106 1791

WANN ENDET MEINE MITGLIEDSCHAFT?

Die Mitgliedschaft ist zeitlich unbegrenzt und wird durch eine formlose E-Mail an [email protected] mit dem Betreff „Beendigung der Mitgliedschaft“ beendet.